Die Programmoberfläche von Sonic Pi

Sonic PI hat eine sehr einfache Oberfläche für das Programmieren von Musik. Schauen wir sie uns einmal genauer an.

Sonic Pi Interface

A. Wiedergabe-Steuerung

Mittels diesen pinkfarbenen Schaltflächen kannst du Klänge abspielen und stoppen. Die Ausführen-Schaltfläche startet den Programm-Code im Editor, Stopp hält den laufenden Programm-Code an, Speichern schreibt den Code in eine Datei und Aufnehmen nimmt die Klänge, die gerade zu hören sind (in einer WAV-Datei) auf.

B. Editor-Steuerung

Diese orangenen Schaltflächen erlauben dir, den Code-Editor zu manipulieren. Mit den Size + und Size - Knöpfen kannst du den Text vergrößern oder verkleinern.

C. Information und Hilfe

Die blauen Schaltflächen bieten dir Zugriff auf Informationen, die Hilfe und die Voreinstellungen. Der Info-Schalter öffnet ein Fenster mit Informationen über Sonic Pi selbst - das Entwickler-Team, Geschichte, Mitwirkende und Community. Der Help-Schalter zeigt/verbirgt das eingebaute Hilfesystem (F) und Prefs zeigt/verbirgt das Fenster, wo du einige grundsätzliche Einstellungen vornehmen kannst.

D. Code-Editor

In diesem Bereich schreibst du deinen Code und komponierst und führst deine Musik auf. Es ist ein einfacher Texteditor, in dem du Code schreiben, löschen, ausschneiden und einfügen kannst u.s.w. Stelle es dir als sehr einfache Version von Word oder Google Docs vor. Der Editor färbt bestimmte Begriffe automatisch ein, je nachdem, welche Bedeutung sie innerhalb des Codes haben. Am Anfang mag dir das vielleicht ein wenig merkwürdig erscheinen, aber du wirst es bald sehr nützlich finden. Zum Beispiel erkennst du Zahlen sofort daran, dass sie blau sind.

E. Einstellungen

Sonic Pi enthält eine Reihe von veränderbaren Einstellungen, die über den Prefs-Schalter im Info- und Hilfe-Menü erreicht werden können. In den Einstellungen sind einige Optionen verfügbar, die geändert werden können, darunter z. B.: Wechsel in den Mono-Modus, Tauschen der Stereokanäle, Einstellung der Ausführlichkeit der Protokoll-Ausgabe und ein Volumen-Regler. Auf einem Raspberry Pi kannst du hier auch das Ausgabemodul für den Ton auswählen.

F. Protokoll-Fenster

Wenn du deinen Programm-Code laufen lässt, siehst du im Protokoll-Fenster, was das Programm gerade tut. Standardmäßig siehst du eine Nachricht für jeden erzeugten Klang und die exakte Zeit, wann der Klang ausgelöst wurde. Bei der Suche nach Fehlern (Debugging) in deinem Programm-Code kann das sehr hilfreich sein, und du verstehst schneller, was dein Code macht.

G. Hilfe-System

Eines der wichtigsten Elemente des Sonic Pi Programmfensters ist das Hilfe-System, das am unteren Ende des Fensters auftaucht. Du kannst es ein- und ausblenden, indem du den blauen Hilfe-Schalter klickst. Das Hilfe-System zeigt Hilfe und Informationen zu allen Aspekten von Sonic Pi an, einschließlich dieses Tutorials, einer Liste der mitgelieferten Synthesizer, Samples, Beispiele, Effekte (FX) sowie eine komplette Liste aller Funktionen (Sprachbefehle), die Sonic Pi zum Coden von Musik bereitstellt.

H. Oszilloskop

Das Oszilloskop kann dir die Töne die du hörst, anzeigen. Du kannst leicht erkennen, dass die Sägezahnwelle wie eine Säge aussieht und der Beep wie eine kurvige Sinus-Welle. Du kannst auch den Unterschied zwischen lauten und leisen Tönen anhand der Größe der Linien erkennen. Es gibt drei Oszilloskope, mit denen du spielen kannst. Standard ist ein aus dem linken und rechten Kanal kombiniertes Oszilloskop, es gibt daneben ein Stereo-Oszilloskop, das beide Kanäle einzeln anzeigt. Und zu guter Letzt gibt es das Lissajous-Oszilloskop, das dir die Phasen-Beziehung zwischen dem linken und rechten Kanal anzeigt - es ermöglicht dir auch das Zeichnen von Bildern mit Klängen (https://de.wikipedia.org/wiki/Lissajous-Figur).

I. Protokoll-Fenster

Alle internen und externen Ereignisse (in Sonic Pi Cues genannt) werden automatisch im Cue-Protokoll angezeigt. Betätigst du zum Beispiel einen verbundenen MIDI-Controller, erscheint die Bezeichnung des betätigten Schalters/Reglers und des Controllers im Protokoll. Sobald du die Grundlagen der Erzeugung und Hervorbringung von Klängen gemeistert hast, wirst du auch Cues für Klänge oder ganze Abschnitte von Klängen mit diesen Mitteln steuern wollen. Cue-Ereignisse (cue events) sind Indikatoren dafür, dass etwas geschehen ist. Zum Beispiel schickt ein Live-Loop jedes Mal wenn er eine Runde ausführt ein solches Cue-Ereignis, das im Cue-Protokoll angezeigt wird. Auch externe Ereignisse, wie MIDI-Signale von angeschlossenen MIDI-Geräten, und OSC-Signale von anderen Programmen und Computern werden im Cue-Protokoll angezeigt. Zudem ist es auch möglich mithilfe der cue-Funktion Einträge im Protokoll zu generieren. In den Abschnitten 10 bis 12 lernst du im einzelnen, wie du Protokoll-Einträge als Trigger (Auslöser) für andere Abläufe benutzen kannst.